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Verletzungen des Sprunggelenks

Bei verspätetem Einsetzen der fusseigenen Stützmuskulatur, zum Beispiel beim unerwarteten Umknicken müssen die Kapseln und Bänder am Sprunggelenk die gesamte einwirkende Kraft tragen. Ist die einwirkende Kraft zu groß, entstehen kleine Mikrorisse bzw. Verletzungen im Kapselapparat wie zum Beispiel Stauchungen oder Distorsionen. Ein extremes Umknicken kann die Kapsel reißen lassen und das vordere Außenband wird durchtrennt. Bei 70% der Bandrupturen handelt es sich um das vordere und bei ca.25% um das hintere Außenband. Das hintere Außenband ist jedoch nur selten betroffen. Ein Umknicken nach innen und eine damit mögliche verbundene Verletzung des Innenbandes kommt sehr selten vor. Bei diesen Verletzungen treten oft Risse in den Bandverbindungen und zwischen Schien- und Wadenbein auf. Ebenso sind Brüche des Außenknöchels nicht auszuschließen. Das typische Inversionstrauma mit Bandlässion entsteht in der Regel bei 20°-30° Plantarflexion.

Bei Verletzung der Außenbänder können auch Knochen, Knorpel oder weitere kleinere Bänder betroffen sein. Deshalb ist eine genaue Untersuchung wichtig. Vor allem wenn der Fuss in einer unnormalen Stellung steht, das Belasten unmöglich ist oder ein deutlicher Bluterguß entsteht. Nicht behandelte Verletzungen des Sprunggelenks können dauerhafte Schmerzen, Instabilität und Arthrose zur Folge haben. Beim Umknicken werden Muskel und Bänderapperat geschwächt und begünstigen ein wiederholtes Umknicken. Dies ergibt ein erhöhtes Verletzungsrisiko .

Test:Talusvorschub

Bei einer Ruptur des lig.talofibulare fällt der Test positiv aus.

Test:Taluskippung

Bei Ruptur des lig.talofibulare anterius und lig.calcaneofibulare fällt der Test positiv aus.Bei einer Distorsion darf der Patient gleich wieder laufen, wenn mit einer Orthese oder Einlage ein erneutes Umknicken verhindert wird. Bei Schwellungszuständen um das Sprunggelenk können Maßbandagen mit speziellen Pelotten eine Linderung der Beschwerden herbeiführen und dabei das koordinative Defizit der geschwächten Muskulatur und der Bänder ausgleichen. Einlagen, Bandagen und Orthesen reduzieren auch bei starker Belastung im Alltag oder erhöhtem Risiko beim Sport die Verletzungsrisiken. Bei gewissenhaftem Umgang mit seinem Körper können wir lange beschwerdefrei durchs Leben gehen.

Die Verletzungen des Sprunggelenks werden in 3 Klassen unterschieden:
Klasse 1: Zerrung Partialruptur ohne Instabilität.
Klasse 2: Ruptur der Ligamentum talofibulare anterius der Schubladeneffekt ist sichtbar.
Klasse 3: zusätzliche Ruptur des ligcalcaneofibulare der Supinationstest mit Talusabkippung ist positiv.